Ein Vortasten zur Gewinnung von Bewertungskriterien zur Bewertung gesamtwirtschaftlicher Organisationsformen.
Version 2015.03.03
Textstatus: Ideenanstoß mit 2 Literatureinstiegen
Beim Erlernen oder Anwenden der wirtschaftswissenschaftlichen Gepflogenheiten bin ich vor allem zwei Wohlfahrtskriterien begegnet: Der Pareto-Effizienz und darauf bezogenen Kriterien und der Konsumentenrente/Produzentenrente. Nun habe ich im Laufe der Zeit bemerkt, dass beide Kriterien zwar Studienzeit füllen, zur wohlfahrtsökonomischen Bewertung aber gänzlich unbrauchbar sind.
In diesem Text möchte ich Anknüpfungspunkte für eine Wohlfahrtsökonomik sammeln, die zum einen zu der dynamischen Anschauung des Wirtschaftssystems im EEWCO-
Ansatz passt und zum zweiten ein reichhaltigeres Menschenbild zugrundelegt.
Aktuelle wohlfahrtsökonomische Ansätze
Bedürfnistheorie
Max Neef: Entwicklung nach menschlichem Maß,
Marshall Rosenberg: (bedürfnisbasierte) gewaltfreie Kommunikation.
Glücksforschung
Bruno Frey
Indikatoren
Für die Makroebene: BIP, Arbeitslosigkeit als zwei klassische. Weitere …
Vielleicht geht es auch in die Richtung eines Indikatorensystems wie in der Medizin?
Literatureinstiege
Atkinson, Anthony B. (2011): The Restoration of Welfare Economics, American Economic Review: Papers & Proceedings 2011, 101:3, 157–161, im Internet: pdf.
Ein Plädoyer für die Wiederbelebung der Wohlfahrtsökonomik. Präsentiert einige offene Fragen und neuere Ansätze.
Lerbs, Oliver /Suntum, Ulrich van (2011): Theoretische Fundierung und Bewertung alternativer Methoden der Wohlfahrtsmessung, Studie im Auftrag der KfW Bankengruppe, Münster, pdf.
In dem Beitrag werden eine ganze Reihe von alternativen Wohlfahrtsindikatoren zusammengetragen und charakterisiert.
Diese und jene Ideen, die mich ansprechen
Zu Indikatoren
In einem Vortrag vor der Enquete-Kommission „Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität“ des Bundestages, Oktober 2011, weist D. Meadows auf die Bedeutung von Indikatoren für die gesellschaftliche und politische Debatte hin. Indikatoren dienen zur Steuerung einer Maßnahme und zur Steuerung des gesellschaftlichen Entscheidungsprozesses. Indikatoren sind eine Art, wie das Ergebnis der wirtschaftlichen Organisation dargestellt werden kann.
Als Anregung, nach welchen Aspekten ein Wirtschaftssystem befragt werden kann, die folgende Aufzählung:
- Kapitaländerungen, Reproduktion, Neuerung
- Anreize und sonstige Einflüsse, die auf einen künftigen Wandel schließen lassen
- Nutzenwirkungen, die während des Produktionsprozess
es entstehen, und Nutzenwirkungen, die durch die Verwendung der Güter entstehen
Ansatzpunkte zur Gewinnung von Bewertungen
- Individuelle Bedürfnisse, individuelles Befinden.
Werte von Individuen. Lebensziele. - gesonderte Behandlung von Grundbedürfnissen?
- Bedürfnisse, die das Wohl von anderen einbeziehen (z.B. Freude am Wohl eines anderen, Fürsorge). Vgl. dazu auch die ethischen und moralischen Argumente aus der Philosophie.
- Abstimmungen?
- Informationsstrukturen?
- Entscheidungsstrukturen?
Bewertung der Funktionserfüllung
Das Koordinationsmängelkonzept von H. Grossekettler besteht aus einer Reihe von wünschenswerten Funktionsweisen des Wirtschaftssystems. Wie es mit den Ansatzpunkten zur Gewinnung von Bewertungen zusammenhängt, ist mir noch undeutlich.
Beispiele für solche Funktionen: Markträumungsfunktion,
Renditenormalisierungsfunktion, Übermachterosionsfunktion, Diffusionsfunktion.
Literatur: Grossekettler, H. (1987): Volkswirtschaftliche Aufgaben von Marktprozessen, in: Wirtschaftswissenschaftliches Studium, Jg. 16, S. 183-188.
Möglichkeiten die Tragweite einer Bewertung zu senken
Möglichkeiten die Tragweite von gemeinsamen Entscheidungen zu reduzieren sind:
- Subsidiarität
- Wahlmöglichkeiten erhalten oder schaffen
- Sicherstellen der Befriedigung von Grundbedürfnissen