Zu den Begriffen: Kreditmarkt versus Kapitalmarkt

Für die genaue Angabe des gehandelten Gutes. Von wegen dem klaren Verständnis von dem Ganzen.

Wie im Beitrag über das Kapital deutlich geworden ist, be­zeichnet Kapital sehr unterschiedliche für die Produktion benötigte Ressourcen und Voraussetzungen. Wenn nun in der theoretischen Analyse das Zu­sammenspiel der Märkte analysiert werden soll, ist es wenig hilfreich von einem Kapitalmarkt zu sprechen: Die Bedeutung diese Begriffes ist zu weit gefächert. Stattdessen ist anzugeben, welches Gut gerade betrachtet wird, und danach den entsprechenden Markt zu benennen. Beispielsweise kann es einen Markt für Bankkredite geben, einen Wertpapier­markt und einen Markt für Maschinen.

Einen „Kapitalmarkt“ in das Modell einzuführen ist verwirrend, solange das Gut nicht definiert wird, das auf diesem Markt gehandelt wird. Auch wenn das Gut spe­zifiziert worden ist, ist noch zu begründen, warum der Kapitalbegriff zur Bezeichnung des Marktes herangezogen werden soll und nicht das auf dem Markt gehandelte Gut.

Ich plädiere angesichts des weiten Inhalts des Kapitalbegriffs dafür, den Begriff Kapitalmarkt bis auf eine Verwendung aus der theoretischen Analyse zu streichen: Als Terminus technicus als Bezeichnung für Märkte, auf denen langlaufende Finanzierungstitel gehandelt werden, hat sich der Begriff Kapitalmarkt etabliert und funktioniert dort auch.

 

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Siehe auch das Plädoyer zur Angabe der Dimensionen zu allen Modellgrößen.
 
 

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