Einordnung des EEWCO-Ansatzes in den Kanon der Ökonomik

Der EEWCO-Ansatz ist sowohl ein Neuansatz als auch eine organische Weiterentwicklung der Makroökonomik.

Er ist ein Neuansatz, weil es eine agentenbasierte simulationsgestützte Makroökonomik erst in jüngster Zeit vereinzelt gibt und weil die methodologischen, die methodischen sowie die einzelnen Theoriebestandteile für die Erfordernisse der Prozessbetrachtung aufbereitet worden sind und sich damit von den bisherigen Theorien unterscheiden.

Sie steht andererseits in der Tradition der Wirtschaftswissenschaft, weil viele der verwendeten Argumente und Argumentationsmuster in ähnlicher Form Bestandteil des wirtschaftswissenschaftlichen Diskurses sind. Ich möchte beispielhaft J. Kornai nennen, der vor mehr als dreißig Jahren in seinem Buch „Anti-equilibrium“ (1975) bereits den theoretischen Rahmen umrissen hat, den die eewco nun auszufüllen sich bewirbt, und der damals 24 theoretische Strömungen identifiziert hat, die er zu seinen Vorläufern zählen würde. Für den eewco-Ansatz kommen weitere theoretische Strömungen hinzu, die in der Zwischenzeit entstanden sind. Besonders nennen möchte ich die evolutionary economics, die besonders Prozesse und Wandel thematisiert und damit einen bedeutsamen Überschneidungsbereich mit dem eewco-Ansatz aufweist (Fehl 2005). Die Verwendung der Simulationstechnik und die einzelwirtschaftliche Herangehensweise deckt sich mit der agent based computational economics (ACE).

Literatur

Fehl, U. (2005): Warum Evolutorische Ökonomik? Ein Vergleich mit der Neoklassik: Prozeßorientierung versus Gleichgewichtsorientierung, in: ORDO, Jahrbuch für die Ordnung von Wirtschaft und, Jg. 56, S. 77–93.

Kornai, J. (1975): Anti-equilibrium: on economic systems theory and the tasks of research, Amsterdam.
 
 

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